Belgien Waterloo Verzögerung

Von Gruchy kamen keine Nachrichten... Erst gestern am 17.Juni hatte er vom Kaiser den Befehl erhalten die Preußen bis zum Rhein zu verfolgen, zu stellen und zu vernichten. 37.000 Mann, fast ein Drittel der gesamten  Armee, hatte Napoleon ihm dafür zur Verfügung gestellt. Aber wo waren die Preußen jetzt? Der Kaiser vermutete sie östlich, bei Namur...


Wellington war in Kontakt mit Blücher. Durch Boten war der Ire vom Preußen unterrichtet worden, das dieser sein Heer geordnet habe und bereit sei sich mit ihm zu vereinigen. Die Preussen sollten zu ihm stoßen und seinen linken Flügel verstärken. Wellington wartete auf den Angriff der Franzosen, in Erwartung der Preußen hatte er sein Gros auf dem linken Flügel konzentriert. Niemand durfte den Zusammenschluss der beiden Armeen verhindern. Schloss Hougoumont lag vor seinem rechten Flügel, besetzt von etwa 400 Briten...


Um 8.00 Uhr versammelte der Kaiser der Franzosen seine Generale um sich, gab letzte Befehle aus. Er war bester Laune, von Grouchy keine Nachrichten, das war ein gutes Zeichen... Er war also den Preußen auf den Fersen... Das Ammenmärchen dieses Kellners war also unwahr. Offizieren hatte ein Kellner, in dessen Gasthof gestern noch Engländer untergebracht gewesen waren, berichtet, Die Preußen wären nach Norden abgezogen um sich bei Wavre zu reorganisieren... Eine Armee, die so geschlagen war wie die preußische, würde sich so schnell nicht wieder Erholen. Napoleon hatte sich auf dem Schlachtfeld von Ligny mit eigenen Augen vom zustand der Preußen überzeugt... Überdies machte es keinen Sinn, der Nachschub der Preußen war bei Namur, dahin sollte Grouchy gehen, dachte Bonaparte. 


Napoleon befahl seinen Soldaten den Aufbruch... Und etwa ab 9.00 Uhr beobachteten die Engländer das Aufziehen der ersten französichen Kolonnen... etwa zwei Kilometer war der Feind entfernt...  Noch blieb der Angriff aus... Es dauerte lange bis die Französiche Armee sich entfaltete... Wellington war das Recht... So gewannen die Preußen Zeit. Blücher war im Anmarsch mit vier Korps... Wellington würde nun nicht den ersten Schritt machen, er würde weiter warten...


Um 11.30 Uhr eröffnete Jerome Bonaparte, der Bruder des Kaisers, mit dem Angriff auf Schloss Hougoumont die Schlacht von Waterloo.


Napoleon erhoffte sich durch diese Attacke eine Schwächung von Wellingtons linkem Flügel... Er glaubte der Duke würde zu lasten seines linken Flügels Verstärkungen Richtung Hougoument senden. Gleichzeitig mit dem Angriff der Infantrie begannen die französichen Geschütze zu brüllen...


Sofort erwiederte die Artillerie der Alliierten... Pulverqualm überlagerte das Schlachtfeld, oft zeigten nur noch die Feldzeichen, Fahnen und Standarten an, wo die Regimenter, Brigaden und Bataillone Aufstellung genommen hatten oder in welche Richtung sie sich am bewegen waren...


Das Morden begann... Der Sensemann sollte an diesem Tag reichlich Ernte einfahren...Wie immer sollte er der eigentliche Sieger des Tages werden... Etwa zwanzig Kilometer weiter östlich bei Wavre, war Grouchy in ein Gefecht mit der Preußischen Armee verwickelt... War das die Hauptmacht, die er verfolgte, die Vorhut oder die Nachhut? Mindestens ein Korps hatte Gruchy da vor sich... Wo war Blücher? Dann ertönte von Westen aus der Richtung von Waterloo gut hörbar Kanonendonner... Was hatte das zu bedeuten? Gruchy beriet sich mit seinen Offizieren...


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